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Zapfenbohrer, deren Anfertigung
Man nehme eine alte oder abgebrochene englische Reibahle von ein bis eineinhalb Millimeter, Stärke und 5 --- 10 Zentimeter Länge, den hinteren Teil lasse man wie er ist, den vorderen fünfkantigen Teil mache man dunkelrot glühend und feile ihn im Feilholz zu einem ziemlich konischen Stift, doch so, dass an der Spitze ein kleines, nach hinten birnförmiges Köpfchen stehen bleibt. Dann spanne man einen Flachpunzen oder einen kleinen flachen Amboss in den Schraubstock und schlage mit einigen leichten Hammerschlägen gleichmäßig den Löffel an, was das stehengebliebene Köpfchen sehr erleichtert. Ist dies geschehen, schreite man sofort zu seiner Härtung und verfahre folgendermaßen: Man mache zuerst den Bohrer ziemlich heißt und steche ihn so in gewöhnlicher Seife ab. Dieses Verfahren bewirkt, dass der zu härtende Stahl eine dünne Haut bekommt, welche verhindert, dass er bei seiner plötzlichen Abkühlung Risse bekommt oder eine ungleiche Härte erhält. Sodann mache man ihn wie gewöhnlich kirschrot glühend in dem unteren Teil der Flamme und härte ihn in Öl. Der hintere und mittlere Teil des Bohrers braucht nicht mit gehärtet zu werden, da derselbe durch seine Stärke an und für sich Festigkeit genug hat.
Bis jetzt ist der Bohrer, respektive der Löffel noch ziemlich formlos, man mache ihn jedoch niemals vor dem Härten zu weit fertig, da durch die Härtung seine äußere Hülle mehr oder weniger verbrennt und auch eine Haut bildet, die bei dem Bohren abspringt. Um dies zu verhindern, härte man den Bohrer in noch ziemlich formlosem Zustande und schleife ihn erst nach dem Härten und ohne ihn anzulassen zur richtigen Form und Größe zu recht. Dem Löffel gebe man an der Schneide eine ziemlich runde Form, die man später weniger rund, also flacher schleifen kann. Auf beiden Seiten schleife man den Löffel und den ganzen unteren Teil des Schaftes ziemlich bedeutend, aber nicht zu viel flach, damit bei dem Bohren die Späne genügend Ausweg haben und das Öl bis zur Scheide gut und leicht eindringen kann. Es sei noch besonders bemerkt, dass der Bohrer bei dem Härten nicht weißglühend gemacht werden darf, da er sonst verbrennt. Man achte darauf, dass der Bohrer nicht unnütz schlank gefeilt wird, sondern dass er möglichst kräftig bleibt, damit man bei dem Bohren den erforderlichen Druck aus-üben kann.
Siehe auch: [Ansatzbohrer] [Bohren in Glas] [Bohrer] [Bohrer für Unruhwellen] [Brillengläser, bohren] [Dreh- und Bohrfutter] [Drillbohrer] [Geradebohrmaschinen] [Gewindebohrer] [Glas und Porzellan, Bohren von] [Nagelbohrer] [Spiralbohrer] [Zapfen] [Zapfen-Einbohren] [Zapfenbohrer]
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