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Ingold-Fräse
Sie dient zum Berichtigen der Zahnformen und ist nach ihrem Erfinder, P.F. Ingold, so benannt. Sie besteht aus einem Stahlzylinder, ist der Länge nach durchbohrt. um auf einen Drehstift gesteckt werden zu können und hat parallel ihrer Achse Einschnitte, so dass sie einem Triebe ähnelt, von dessen Triebstecken die Wälzung abgedreht worden ist, weshalb sie auch von einigen Uhrmachern "Triebfräse" genannt wird. Die Einschnitte dieser Fräse haben die annähernde Form der Radzahnwölbungen und die Flanken der Einschnitte sind mit einem feinen Hieb versehen. Die Fräse beseitigt namentlich alle Ungleichheiten in Breite und Länge der Zähne, sowie die fehlerhaften Formen der Zahnwälzung, indem sie die epizykloidale Zahnform herstellt.
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Anwendung der Ingold-Fräse ist auch der, dass die Feilstriche in der Richtung der Bewegung entstehen, während bei den gewöhnlichen Führerfräsen die Feilstriche senkrecht zur Radebene erzeugt werden, wodurch dann der Reibungswiderstand bedeutend vermehrt wird. Man kann auch mit der Ingold-Fräse bei falschen Eingriffen die so nachteilige eingehende Reibung durch Verändern der Zahnformen auf das äußerste Maß beschränken. Die Fräsen sind berufen, nicht nur in der Präzisions-Uhrmacherei große Dienste zu leisten, sondern können auch mit Vorteil bei den billigen Uhren angewandt werden, da gerade bei letzteren die Ungleichheiten der Verzahnungen am häufigsten vorkommen. Die Ingold-Fräsen sind in Sätzen, und zwar in Verbindung mit einem hierfür konstruierten Eingreifzirkel, bei welchem zur Aufnahme des Rades Sicherheits-Spitzen vorhanden sind, in den Uhrfurnituren-Handlungen käuflich.
Die Abbildung Nr. 88 zeigt die Fräse im Gebrauch, A ist ein Teil der Fräse und B ein Teil des Rades, die Linie c-b deutet den wirksamen Durchmesser des Rades an. Der volle Durchmesser der Fräse würde gleich dem wirksamen Durchmesser eines Triebes im selben Verhältnis sein. Daraus folgt, .dass man die passende Größe der Fräse durch einfache Berechnung finden kann, indem sich die Durchmesser wie die Zahnzahlen verhalten müssen. Beim Aussuchen einer Fräse nach Augenmaß hat man so zu wählen, dass der Zahn des Rades nicht auf den Grund des Einschnittes der Fräse reicht, wenn bereits zwei nebenstehende Zähne gegen die Flanken der Einschnitte liegen, wie dies auch aus der Abbildung, die das richtige Verhältnis zeigt, zu ersehen ist.
Alternativen: [2]
Siehe auch: [Zykloidenverzahnung]
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